Hier brauche es nicht nur kurzfristige Finanzspritzen. „Wir müssen endlich umdenken und begreifen, dass Migration und Integration Daueraufgaben sind, die in allen gesellschaftlichen Bereichen mitgedacht und gemeinsam getragen werden müssen“, fordert die Beauftragte. Hierfür müsse der Bund rechtliche Weichen stellen und die betroffenen Regelstrukturen in Ländern und Kommunen finanziell angemessen ausstatten.
„Oberste Priorität muss sein, allen Menschen, die hier leben, schnellstmöglich Teilhabe in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen“, ist die Beauftragte überzeugt. Hunderte Geflüchtete allein in Thüringen werden in ihrer Integration ausgebremst, da ihr Asylstatus ihnen immer noch Beschränkungen und Arbeitsverbote auflegt. „Das zermürbt die Menschen und belastet die Gesellschaft im Ganzen“, kritisiert Kruppa. Sie begrüßt den Vorstoß des Thüringer Ministerpräsidenten Ramelow, hier endlich lebensnahe Lösungen für einen Spurwechsel zu schaffen.
Damit einher ginge auch eine erhebliche Entlastung der Verwaltung. Die Vergabe kurzfristiger Aufenthaltstitel und fortwährende Kontroll- und Reglementierungsaufgaben legen die Ausländerbehörden lahm. „Sie sollten vielmehr in die Lage versetzt werden, schnellstmöglich Klarheit über Aufenthaltsperspektiven zu schaffen, damit Menschen planen und sich in die Gesellschaft einbringen können“, so Kruppa.
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